Selbstzweifel im Management: das Imposter Syndrom überwinden

​Selbstzweifel im Management: das Imposter Syndrom in 5 Schritten besiegen

Über die Gleichzeitigkeit von Erfolg und Unsicherheit

Das kenne ich aus meiner eigenen Geschichte ziemlich gut. In der Welt der Führungskräfte, in der Entscheidungen über das Schicksal von Unternehmen und das Leben von vielen Menschen entscheiden können, lauert oft ein versteckter Feind: Selbstzweifel, Unsicherheit, manchmal sogar echte Ängste.

Die moderne Psychologie kennt dafür auch einen konkreten Begriff: das Imposter-Syndrom, im Englischen auch Impostor-Syndrom genannt. Dieses Phänomen, bei dem Menschen an ihren Leistungen zweifeln und befürchten, als unfähig oder gar als “Betrüger” oder “Hochstapler” entlarvt zu werden, ist unter Topmanagern und Führungskräften der obersten Ebene erstaunlich häufig anzutreffen. Trotz ihrer Erfolge und Machtpositionen kämpfen viele Führungskräfte gerade in Drucksituationen mit Gefühlen der Unzulänglichkeit und des Selbstzweifels, stellen ihre Fähigkeiten in Frage und befürchten, dass sie nicht wirklich ihre Rolle erfüllen – während alle dabei gnadenlos zusehen.

Man könnte meinen, dass der Aufstieg in die Führungsetagen eines Unternehmens vor solchen Zweifeln schützen würde. Das Gegenteil ist jedoch oft der Fall. Je höher man aufsteigt, desto intensiver ist der Erfolgsdruck und desto größer wird das Risiko, diese lähmenden Gefühle zu erleben.

Es ist paradox, dass Erfolg einen nicht vor Selbstzweifeln und Angst vor dem Versagen schützt, sondern sie sogar noch verstärken kann.

Dieser Blogpost soll Einblicke und Strategien für diejenigen bieten, die mit diesem Hochstapler-Syndrom zu kämpfen haben und ihre Selbstzweifel überwinden wollen. Unabhängig davon, ob Sie eine erfahrene Führungskraft sind oder zum ersten Mal eine Führungsrolle übernehmen, kann das Verständnis und die methodische Überwindung dieser Gefühle eine neue Ebene der Authentizität und Effektivität in Ihrem Führungsstil freisetzen.

Lassen Sie mich mit einem echten Beispiel beginnen.

So funktioniert das Imposter Syndrom

Nehmen wir die Geschichte einer Chief Operating Officer (COO) in einem großen Maschinenbauunternehmen. Nennen wir sie einfach mal Alex. In einer schwierigen Zeit der Kostensenkungen und Entlassungen wurde Alex damit beauftragt, schmerzhafte, aber notwendige Entscheidungen zu treffen, um das Überleben und das zukünftige Wachstum des Unternehmens zu sichern.

Ihre Aufgabe war so klar wie hart: Reduktion der operativen Kosten um ein Fünftel innerhalb des ersten Jahres, um weitere fünfzehn Prozent im zweiten Jahr. Schließung von drei Standorten im selben Zeitraum, gleichzeitig Aufbau eines neuen Produktionsstandorts in Osteuropa.

Trotz ihrer umfangreichen Erfahrung und der nachweislichen Erfolgsbilanz wurde Alex zunehmend von Ängsten und Selbstzweifeln geplagt. Nach außen war sie zwar als “Tough Cookie” im Unternehmen bekannt. Aber als wie gnadenlos würde sie in den Medien wegkommen? Würde sie Fehlentscheidungen treffen, die man nicht mehr korrigieren kann? Würde sie dann vielleicht als zu schwach von ihrem CEO und noch schlimmer, vom Aufsichtsrat, angesehen werden, wenn sie nicht alles erreicht? Und was würde ihr Mann zu dieser mörderischen Mühle sagen, in der sie mindestens zwei Jahre steckte, würde ihre Partnerschaft das aushalten?

Sie stellte ihre Entscheidungen ständig in Frage, machte sich Sorgen über die Auswirkungen von Entlassungen auf das Leben der Mitarbeiter. Sie fürchtete, Fehler zu machen, die die Zukunft des Unternehmens gefährden könnten. Die ihre eigene Zukunft gefährden könnten.

Diese Gefühle wurden durch ihre hohen Erwartungen an sich selbst noch verstärkt und führten zu schlaflosen Nächten voller Angst, als untauglich oder gar als “Hochstaplerin” entlarvt zu werden, die zu echten Führungsaufgaben eigentlich nicht geeignet war. Ihr innerer Kritiker feierte ein Schlachtfeld in ihren Gedanken und Gefühlen. Wie sollte sie je ihre Selbstzweifel loswerden?

Dann kam der entscheidende Moment. Von heute auf morgen. Das Fernseh-Interview. Die Panikattacke. Ihr Blackout.

Einige bekannte Beispiele

Michelle Obama

ehem. First Lady der USA

Tom Hanks

Oscar-ausgezeichneter Schauspieler

Jacinda Ardern

ehem. Premierministerin Neuseeland

Hanna Resch, Journalistin

Live Blackout im Januar 2024 in der ARD

Robbie Williams, Sänger, Panikattacke  2006 in Leeds

Netflix-Doku https://www.netflix.com/de/title/81638710

Die wirklichen Feinde eines Menschen sind seine eigenen Gedanken.

Albert Einstein

Das sagt die Psychologie

Der Begriff “Imposter-Syndrom” (im Englischen eigentlich Impostor Syndrome) wurde erstmals 1978 in einem gemeinsamen Artikel der beiden Psychologinnen Dr. Pauline Clance und Dr. Suzanne Imes geprägt. Darin schrieben sie über ihre Beobachtung, dass viele sehr erfolgreiche Frauen glauben, dass sie nicht besonders intelligent seien und ihre Leistungen von anderen überschätzt würden. Stattdessen würden sie ihre Erfolge dem Zufall oder einfach nur Glück zuschreiben, während sie Misserfolge ihren eigenen mangelnden Fähigkeiten zurechnen würden.

Neuere Forschungen haben jedoch gezeigt, dass es Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht, in verschiedenen Berufen und in unterschiedlichen Stadien ihrer Karriere betrifft. Und weitere psychologische Studien haben gezeigt, dass bis zu 40% – welch ungeheure Zahl – nachweislich erfolgreicher Menschen zeitweise oder dauerhaft davon betroffen sind.

Dabei wurde auch die Frage untersucht , woher Selbstzweifel kommen und welche Ursachen die Menschen antreiben. Warum neigen so viele Menschen überhaupt dazu, sich selbst so stark zu kritisieren oder zu hohe Erwartungen an sich zu haben? Dabei traten folgende, wahrscheinlich wenig überraschende Ursachen von Selbstzweifeln (beispielsweise mit Kindheitserfahrungen) und Symptome zutage:

  • Hohe familiäre Erwartungen
  • Überbehütende Elternteile oder Erziehungsberechtigte
  • Gefühl einer gesellschaftlich wenig akzeptierten Minorität anzugehören (z.B. Hautfarbe, Religion)
  • Perfektionismus
  • Depressionen, Ängste und psychische Erkrankungen
  • Schwere Krankheit oder der Verlust eines wichtigen Elternteils
  • Geringes Selbstwertgefühl
  • Sexueller oder körperlicher Missbrauch

Sehr gute Informationen, Links und Quellen zum aktuellen Stand der psychologischen Forschung findet man auf der englischen Wikipedia-Seite.

Der Weg zur Überwindung des Imposter Syndrom

Wenn man nun also beim Blick in den Spiegel feststellt oder irgendwie fühlt, dass man davon betroffen sein könnte, drängt sich natürlich die Frage auf: Wie gehe ich damit um? Wie kann ich es vielleicht sogar überwinden?

Einige Strategien haben sich dabei als sehr wirksam erwiesen. Folgende praxiserprobten Schritte können Sie in der Tat Schritt für Schritt gehen, ganz methodisch und sukzessive.

Schritt 1: Erkennen und Anerkennen der eigenen Gefühle

Der erste Schritt übermäßige Selbstzweifgel zu überwinden, ist natürlich leichter gesagt als getan: es besteht darin, das Impostor Syndrom zu erkennen und anzuerkennen.

Die eigenen negativen Gedanken und Emotionen – also Selbstzweifel, Unsicherheit, vielleicht sogar Angst oder gar ein ein sich einschleichendes Panikgefühl – sind in solchen Momenten ganz einfach Ausdruck negativer Selbstgespräche und irrationaler Überzeugungen. Sich dieser Irrationalität bewusst zu werden, ist der erste und durchaus entscheidender Schritt.

Indem Sie diese Gedanken erkennen, wenn sie auftauchen, können Sie beginnen, ihre Gültigkeit zu hinterfragen und in Frage zu stellen. Diese Selbsterkenntnis ist entscheidend, um den Kreislauf von Zweifel und Angst zu durchbrechen, von dem das Imposter Syndrom sich so liebend gern ernährt.

Schritt 2: Aufbau eines Unterstützungsnetzwerks

Ein starkes Unterstützungsnetz ist für Führungskräfte, die mit dem Imposter Syndrom zu kämpfen haben, von unschätzbarem Wert. Der große Wert des Unterstützungsnetzes besteht darin, Rationalität in die eigene Gedankenwelt zu bringen. Der Blick von Außen, das Spiegeln eigener Worte. Das ehrliche Feedback zu den eigenen Leistungen. Die professionelle, methodische Herangehensweise. All das hilft einem, die negativen Selbstgespräche zu ersetzen durch konstruktiven und wertschätzenden Austausch.

Zu diesem Netzwerk können befreundete KollegInnen, erfahrene Mentoren und vertraute Familienmitglieder gehören, die Ermutigung und Perspektiven bieten. Darüber hinaus können externe Management-Coaches (ja, damit meine ich Leute wie mich selber) oder Therapeuten professionelle Anleitung und Strategien zur Überwindung von Gefühlen der Unzulänglichkeit und des negativen Selbstbild bieten.

Dieses Netzwerk kann Ihnen dabei helfen, die Ursachen Ihres Imposter-Syndroms zu verstehen und individuelle Ansätze zu entwickeln, um Ihr Selbstvertrauen und Durchsetzungsvermögen in Ihrer Rolle zu stärken.

Ein Anruf genügt, diesen Stein ins Rollen zu bringen.

Schritt 3: Reframing der Gedanken oder Das lächelnde Tagebuch der Erfolge

Gemeinsam mit Ihrem Unterstützungsnetzwerk können Sie nun beginnen, Ihre Gedanken neu zu ordnen und die negativen Überzeugungen, die dem Imposter-Syndrom zugrunde liegen, in Frage zu stellen. Dazu gehört, dass man von einer Haltung der Selbstzweifel zu einer Haltung des Selbstmitgefühls und der realistischen Einschätzung der Fähigkeiten und Leistungen übergeht.

Erarbeiten Sie gemeinsam mit Ihrem Unterstützungsnetzwerk neue Glaubenssätze. Schaffen Sie sich Orte und Routinen, wo und wie Sie sich diese neuen Überzeugungen immer wieder selbst “predigen”. Ja, das kann ich. Ja, ich weiß, auf wen ich mich in meinem Netzwerk verlassen kann. Ja, Mißerfolge gehören dazu. Krönchen richten, weitergehen!

Sie können damit beginnen, ihre Leistungen und die Fähigkeiten, die sie dafür eingesetzt haben, mal aufzuschreiben. Wie eine Art anerkennende Inventur der Kompetenzen. Ein selbstbewusst lächelndes Tagebuch der kleinen und größeren Erfolge. Eine les- und messbar gemachte Analyse der eigenen Arbeit. Ein Visualisieren der Schritte, die man gemeistert hat.

Na, wie fühlt sich das alleine schon beim Lesen an?

Schritt 4: Errungenschaften und Erfolge feiern

Ein anfangs sicher ungewohntes Terrain für SelbstzweiflerInnen ist, die eigenen Erfolge durchaus mal zu feiern. Dazu muss man nicht unbedingt gleich die dicke Party machen.

Aber wenn man oben genanntes “Lächelndes Tagebuch der kleinen und großen Erfolge” schon mal angefangen hat, ist es vielleicht nur konsequent, sich auch mal selbst zu loben. Gleich beim ersten Eintrag. Und vielleicht ist es auch eine gute Idee, sich bei den wesentlichen Menschen im Unterstützungsnetzwerk zu bedanken, wenn etwas gelungen ist. Oder bei den Mitarbeitern. Treffen Sie Ihren Chef zum Abendessen und erzählen Sie von den Fortschritten im Projekt. Holen Sie sich Lob und Anerkennung aktiv ab.

Das Feiern von großen und kleinen Erfolgen stärkt die Anerkennung der eigenen Kompetenz und des eigenen Beitrags. Es erinnert an den Wert, den Sie als Führungskraft für Ihr Unternehmen und Ihr Team haben.

Eine besonders schöne Form des Feierns von Erfolgen ist sich zu bedanken. Bei Mitarbeitern, Kollegen, Netzwerkpartnern… Das fördert nicht nur die Motivation bei den Menschen, sondern bringt Ihnen selber sehr häufig mindestens ein Lächeln und positive Resonanz ein. Danke sagen lohnt sich! Zu diesem Thema habe ich einen Blogpost mit Video gemacht, den Sie hier finden.

Und wenn mal etwas schief geht… dann feiern Sie das auch. Nehmen Sie dem Misserfolg den Schrecken. Denn jeder Misserfolg hat im Kern etwas Gutes. Daraus entstehen immer neue Erkenntnisse, neue Ideen, neue Wege, neue Ansätze. Man muss sie nur suchen und sich dann bei ihnen bedanken. Könnte man auch glatt in das “Lächelnde Tagebuch” eintragen…

Schritt 5: Selbstachtsamkeit als Gewohnheit & Routine aufbauen

Ihrem Auto geben Sie regelmäßig Öl und Maschinen werden selbstverständlich in Routinen gewartet. Auf Prozesse gibt man acht, auf Mitarbeiter auch. Klingt für Führungskräfte alles absolut logisch. Merkwürdigerweise lehnen viele Manager und Managerinnen Selbstachtsamkeit aber als esoterischen Humbug ab.

Selbstachtsamkeit bedeutet nichts anderes als ein System für sich selbst aufzubauen, das einem die Energie schenkt, die man an anderer Stelle investieren und weitergeben kann. Ohne sich stetig aufladende Batterien wird das eigene System sonst irgendwann immer ruckeliger laufen, bis zum Stillstand (z.B. Burnout, psychosomatisch verursachte körperliche Beschwerden…).

Es gibt vielleicht fast so viele Möglichkeiten ein “selbstachtsames” System aufzubauen, wie es Menschen gibt. Daher sind folgende sieben Tipps lediglich eine erste Liste an hoffentlich inspirierenden Möglichkeiten. Picken Sie sich die heraus, die Sie am meisten anlächeln und beginnen Sie einfach. Was Ihnen beim ersten Ausprobieren gefällt, setzen Sie fort und lassen es zu einer Routine werden, die Sie auch in Ihrem Kalender pflegen.

Jeden Monat, jede Woche, jeden Tag.

  1. Achtsamkeit und Meditation: Wenn Sie Achtsamkeitspraktiken und Meditation in Ihre tägliche Routine einbauen, können Sie Stress bewältigen, Ängste abbauen und sich besser konzentrieren, was es Ihnen erleichtert, mit dem Führungsdruck und den Herausforderungen des Imposter-Syndroms umzugehen. Googeln Sie mal, welche Angebote es in Ihrer Nähe gibt. Oft bieten Volkshochschulen hervorragende Einstiegskurse an.
  2. Morgen-Affirmationen: Beginnen Sie den Tag mit positiven Affirmationen, die sich auf Ihre Stärken, Fähigkeiten und Leistungen konzentrieren. Dies kann dazu beitragen, eine positive Grundstimmung für den Tag zu schaffen und Ihre Einstellung allmählich von Selbstzweifeln zu Selbstvertrauen zu verändern.
  3. Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen: Wenn das Imposter Syndrom Ihr Wohlbefinden oder Ihre berufliche Leistung erheblich beeinträchtigt, sollten Sie sich an eine/n Psychologen/in oder einen erfahrenen Coach wenden (ja, gerne stehe ich Ihnen dafür zur Verfügung). Eine professionelle Beratung kann Ihnen individuelle Strategien und Unterstützung bieten, um diese Herausforderungen besser zu bewältigen.
  4. Mentoring: Es kann von großem Nutzen sein, sich eine Mentorin oder Mentor zu suchen oder noch besser: selbst einer zu werden. Ein Mentor bietet Ihnen die Möglichkeit, sich zu orientieren, Feedback zu holen und Sie zu unterstützen, indem er Ihnen Einblicke in vielleicht neue Sichtweisen oder andere Methoden gewährt.
  5. Kontinuierliches Lernen: Verpflichten Sie sich zu lebenslangem Lernen, sei es durch Weiterbildungskurse, Lektüre oder die Teilnahme an Workshops und Konferenzen. Dies erweitert nicht nur Ihre Fähigkeiten und Kenntnisse, sondern stärkt auch Ihr Netzwerk und Ihren Ruf als kompetente und offene Führungspersönlichkeit.
  6. Networking: Der Aufbau und die Pflege eines starken beruflichen Netzwerks kann ein Gefühl der Zugehörigkeit und Unterstützung vermitteln. Der Austausch mit Gleichgesinnten in Ihrer Branche kann Ihnen die Gewissheit geben, dass Ihre Erfahrungen nicht einzigartig sind und dass andere ähnliche Herausforderungen teilen.
  7. Spazieren gehen: Klingt vielleicht weniger aufregend als das Spinning im Fitness Studio. Es kann aber eine echte Wohltat sein, einfach mal eine halbe Stunde rauszugehen und die frische Luft ganz bewusst zu atmen. Ein Art Meditation ohne still sitzen zu müssen. Gedanken kommen und gehen lassen. Die Umgebung in sich aufnehmen. Die eigenen Schritte spüren, vielleicht sogar mal zählen. Sich bewusst de-fokussieren vom üblichen Alltag.

Selbstempathie als transformatives Werkzeug

Diese Definition von Empathie kennen Sie natürlich: “Empathie bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, die Empfindungen, Emotionen, Gedanken, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen, zu verstehen und nachzuempfinden”. Soweit die Definition von Wikipedia (den sehr lesenswerten Wikipedia-Eintrag finden Sie hier:

Neu ist möglicherweise für Sie, dass man Empathie auch sich selbst gegenüber methodisch und sehr bewusst nutzen kann. Der Trick: sich selbst gegenüber so einfühlsam zu sein, als wäre man das eigene Team-Mitglied. Für Führungskräfte, die mit dem Imposter-Syndrom zu kämpfen haben, kann Selbstempathie ein transformatives Werkzeug sein, das sie in die Lage versetzt, ihre Ängste und Selbstzweifel mit Freundlichkeit und Verständnis statt mit Urteil und Kritik zu bewältigen.

Förderung der Selbsteinfühlung

Der Weg zur Überwindung des Imposter-Syndroms beginnt mit der Förderung der Selbsteinfühlung. Das bedeutet, dass man sich selbst mit demselben Mitgefühl und Verständnis behandelt, das man einem Freund oder einer Mitarbeiterin in einer ähnlichen Situation entgegenbringen würde. Indem sie ihre eigenen Probleme und Emotionen zunächst erkennen und dann anerkennen, ohne sich selbst zu verurteilen, können Führungskräfte damit beginnen, die harsche interne Kritik, die das Imposter-Syndrom nährt, abzuschwächen. Selbstempathie fördert eine ausgewogenere Sichtweise der eigenen Fähigkeiten und Leistungen und erleichtert den Wechsel von einer Haltung der Unzulänglichkeit zu einer Haltung der Selbstakzeptanz und des Vertrauens.

Das ist im besten Sinne ein neues Level des Selbst-Verstehens, aus dem ein gutes und gesundes Selbstverständnis, ein ganz neues Selbstbild und Selbstwertgefühl erwachsen kann.

Förderung einer Kultur der Offenheit

Doch auch die klassische Empathie anderen gegenüber, so wie oben bei Wikipedia definiert, hat sehr positive Auswirkungen bei der Arbeit am Imposter-Syndrom.

Empathie in der Führung bedeutet nicht nur eine individuelle Veränderung, sondern auch die Förderung einer Kultur der Offenheit innerhalb des Unternehmens. Durch das Vorleben von Verletzlichkeit, das Eingestehen von Fehlern und die offene Diskussion von Herausforderungen setzen Führungskräfte ein Zeichen, dass es für andere sicher ist, dasselbe zu tun. Diese Offenheit fördert ein unterstützendes Arbeitsumfeld, in dem sich die Teammitglieder wertgeschätzt und verstanden fühlen, was sie ermutigt, Risiken einzugehen, innovativ zu sein und ihre eigenen Bedenken und Ideen zu äußern, ohne Angst vor Verurteilung.

Einfühlsame Führung hat einen tiefgreifenden Einfluss auf die Teamdynamik und -leistung. Wenn Führungskräfte ein echtes Interesse am Wohlergehen und an der Entwicklung ihrer Teammitglieder zeigen, schafft dies Vertrauen und Loyalität und verbessert die Zusammenarbeit und Effizienz. Teams sind eher bereit, sich hinter eine Führungskraft zu stellen, von der sie das Gefühl haben, dass sie sie versteht und unterstützt, was zu mehr Engagement, Kreativität und Produktivität führt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Empathie und Selbstempathie in der Führung weit mehr sind als nur “nice-to-have”-Eigenschaften. Sie sind entscheidende Komponenten bei der Überwindung persönlicher Herausforderungen wie dem Imposter-Syndrom und der Förderung einer positiven, integrativen und leistungsstarken Unternehmenskultur. Eine gute Haltung sich selbst gegenüber macht Sie unabhängig von äußeren Umständen. Indem sie sich selbst und anderen gegenüber Empathie zeigen, können Führungskräfte authentischer und effektiver führen und das volle Potenzial ihrer Teams und Organisationen freisetzen.

Das Ziel: Eine neue Lebensqualität

Das Imposter-Syndrom ist eine weit verbreitete Herausforderung, von der viele Führungskräfte betroffen sind, unabhängig von ihrem Erfolg oder ihrer Stellung. Meist ist es ein versteckter Kampf, der das Selbstvertrauen untergraben, Ängste schüren und die Effektivität der Führung beeinträchtigen kann.

Das Überraschende ist jedoch, dass die Überwindung des Imposter-Syndroms nicht nur möglich ist, sondern auch ein Weg, der zu einer ganz neuen Lebensqualität, zu einem tiefgreifenden persönlichen und beruflichen Wachstum führen kann.

Vom Erkennen und Anerkennen Ihrer Gefühle über das Eingestehen von Verletzlichkeit bis hin zum Einholen von Feedback – jeder Schritt, den Sie tun, ist ein Schritt hin zu einer authentischeren, selbstbewussteren Version Ihrer selbst!

Die kostenlose Download-Checkliste

Laden Sie sich die kostenlose Checkliste “Und jetzt komme ich!” herunter. Diese Checkliste wird Ihnen helfen konkrete erste Schritte zu erarbeiten, mit denen Sie das Imposter Syndrom überwinden werden.

Dafür wünsche ich Ihnen gutes Gelingen!

Und jetzt komme ich!

Die Checkliste mit KLICK aufs Bild einfach runterladen, ausdrucken und 1-2 Stunden Zeit nehmen!

 

 

Der Lese-Tipp

Positiv denken trotz Kise? 10 praktische Tipps, wie man als UnternehmerIn wieder Gelassenheit und Optimismus gewinnt und damit die eigene Resilienz wesentlich stärken kann.

Weiterlesen…

 

Christoph Kopp, Executive Coach, München

Der direkte Draht zu Christoph

Kontaktformular Standard (#5)

Hinweis: Alle Felder mit einem * sind erforderlich, damit Christoph individuell antworten kann.

Diese Blog Posts könnten Sie auch interessieren…

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert